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Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam, The Netherlands
08 六月 1996 - 18 八月 1996
Das Gemälde Stuhl im Profil zeigt die Seitenansicht eines einfachen Holzstuhls, dessen Rückenlehne etwas versetzt zum linken Bildrand verläuft. Der Stuhl ist präzise im Format angeordnet: die Sitzfläche entspricht der waagrechten Bildmitte, die Abstände zum Rand sind an allen Seiten in etwa gleich. Dadurch ergibt sich eine fast quadratische Freifläche, die von Stuhlrücken und Sitzfläche begrenzt wird.
Helle Wand und dunkler Boden im Hintergrund erinnern an Gerhard Richters Küchenstuhl aus dem selben Jahr [WVZ: 97]; im Unterschied dazu erzeugt die kontrastärmere Beleuchtung einen weicheren Eindruck.
Richter greift ein alltägliches Motiv auf, das ebenfalls in zwei anderen Gemälden auftaucht [WVZ: 97–99]. In diesem Fall bekommt der Stuhl eine weitere Bedeutungsebene, da dieser bereits als Werk Joseph Beuys' in die Kunstwelt eingetreten ist: Im Gespräch mit Uwe M. Schneede äußerte Gerhard Richter, dass er sich bei dieser Vorlage auf eine Fotografie von Beuys' Stuhl mit Fett bezog – eine Vorlage, die nicht in Richters Atlas enthalten ist.1
Richter verwendete Beuys' Motiv erneut, wobei er auf das verzichtete, was Beuys dem Stuhl hinzufügte: den keilförmigen Fettblock. Auf Richters Gemälde fällt an dieser Stelle nur ein leeres Quadrat über der Sitzfläche ins Auge.
Joseph Beuys unterrichtete seit 1961 an der Düsseldorfer Akademie, also im direkten Umfeld Richters. Dieser sagts über Beuys: „er [hat] mich ja immer noch als Person so fasziniert wie kein anderer, diese besondere persönliche Ausstrahlung ist mir vorher und nachher nie wieder begegnet.“2
Richter stand Beuys' Kunst dennoch stets skeptisch gegenüber: „Als ich zum ersten Mal die Werke sah, war das für mich nicht so interessant, es war mir zu sonderlich. Ich bin immer mehr für das Offizielle, das Klassische, das Allgemeine.“3
Stuhl im Profil vermittelt genau das: Indem Richter den Stuhl von Beuys allerdings ohne Fett als Bildmotiv nutzte, führt er diesen auf seinen Ursprung als Alltagsgegenstand, auf seine klassische Form zurück – eine Form, die Richters eigener Idee von Kunst viel eher entspricht.
1 Uwe M. Schneede, Gerhard Richters Bilder einer Epoche in: Gerhard Richter. Bilder einer Epoche, Hirmer Verlag, München, 2011, S. 13/14.
2 Interview mit Hans Ulrich Obrist 1993 in: Gerhard Richter. Text 1961 bis 2007. Schriften, Interviews, Briefe, Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln, 2008, S. 306.
3 Ebd.
Notiz erstellt von der Redaktion
Museum Boijmans Van Beuningen
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里希特一般被视为害羞低调的艺术家,这本传记《Gerhard Richter. A Life in Painting》让读者能了解他的生平和艺术创作历程的发展。
除了对里希特的大量信函和材料的解析之外,该书还包含了与里希特本人及其他同代艺术家的对话内容。作者是里希特档案馆(Gerhard Richter Archive)馆长Dietmar Elger,他在书中描述里希特的日常工作室惯例和他的创作过程。该书还有大量的细节背景资料,对里希特的生活和艺术之间的关系提供了重要的阐释。
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